Polyamorie, Präsentation des Forschungsprojektes
Polyamorie – verstanden als eine konsensuale Beziehung zwischen mehr als zwei Personen auf der Basis von emotionaler Liebe und intimen Handlungen über einen längeren Zeitraum hinweg – hat in den letzten 20 Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Trotzdem wissen wir immer noch wenig, und was wir wissen basiert überwiegend auf Daten aus dem anglo-amerikanischen Raum.
Das vom österreichischen Wissenschaftsfonds finanzierte Projekt „Polyamorie in medialer, sozialer und Identitätsperspektive“ hat zwei Dinge erstmalig in der vorliegenden Dimension untersucht: Den deutschsprachigen Raum sowie die mediale Repräsentation von Polyamorie.
Dafür wurden 368 in Deutschland, Österreich und der Schweiz erschienene Zeitungs- und Zeitschriftenartikel mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse untersucht, und im Anschluss daran 33 Interviews von Personen aus 14 verschiedenen Polykülen gegenübergestellt.
Für die Keynote am 1. Mai 2020 werden folgende Aspekte zum ersten Mal einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert werden:
- Was ist in der Sexualhistorie von Personen passiert, dass sie das Prinzip der Monogamie nicht mehr weiterführen?
- Welchen Stellenwert hat Sexualität im Konzept Polyamorie, dass neben intimen Praktiken auf Konsens, Mitfreude und Liebe aufgebaut ist?
- Haben die Ergebnisse Einfluss darauf, wie Gesellschaft Sexualität in der Zukunft verstehen wird?
Auf der Basis Framing-Theorie werden die Ergebnisse nicht nur Hinweise darauf geben, welchen Einfluss Medien auf den öffentlichen Diskurs zu Polyamorie haben, sondern werden darüber hinaus darstellen, wie betroffene/praktizierende Personen diese Aspekte wahrnehmen.
Zur Person
- Diplom Kolleg Fotografie (Graphische Wien)
- Bakkalaureat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (Universität Wien)
- Individuelles Diplomstudium Internationale Entwicklung (Universität Wien)
- Magisterstudium Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (Universität Wien)
- Forschungsschwerpunkt: Polyamorie (Sexuelle und emotionale Mehrfachbeziehungen unter dem Wissen aller Beteiligten)